04.12.2020

Material für einen selbstgebauten Pyrolyseofen

(zur Herstellung von Pflanzenkohle und damit Einsparung von ausgestoßenem CO2)

Eine Idee beginnt zu wachsen.

Am 23. Oktober entstand bei einem lebhaften Treffen am Heimatmuseum Kinderhaus die Idee Pyrolyseöfen, die in der Anschaffung recht teuer sind, selbst nachzubauen. Wenn das gut klappt, kann die Terra Preta-Idee größere Kreise ziehen und die CO2-Einsparung um sich greifen.

Thomas Middelanis, der Landschaftsökologe, der uns schon mehrfach Vorträge zu Terra Preta gehalten hat, bot sich an mit einem Metallbauer einen Prototypen zu entwickeln, der als Vorlage für unsere eigenen Öfen genutzt werden kann. Dazu brauchen wir natürlich Baumaterial in Standardgrößen. Nur so kann der Ofen von Thomas gut nachgebaut werden.

Anfang Dezember fuhren Thomas und ich los, um auf Münsters Schrottplätzen nach Material für zu suchen. Faszinierend, was es da alles gibt!

Und wir haben ziemlich schnell Fässer in unterschiedlichen Größen für die doppelwandige Brennkammer und Röhren für die Zu- und Abluft aus den großen Haufen herausgefischt. Thomas hat auch schon eine Idee, wie die Konstruktion möglichst einfach und effektiv gestaltet werden kann. Und ich bin gespannt, was daraus wird.

In Kinderhaus laufen auch schon Gespräche, wo wir den Prototypen nachbauen können. So kann es weiter gehen!

Mechthild Weiling-Bäcker

23.10.2020

Eigene Kohle herstellen - Terra Preta Workshop

Heimatmuseum in Münster-Kinderhaus

Am Freitagnachmittag traf ich wie verabredet am Heimatmuseum ein, um beim Herstellen von Terra Preta mitzumachen. Dort war die Vorbereitung der Aktion in vollem Gange: Mechthild Weiling-Bäcker stellte mit Helferinnen Pavillons, Tische und Bänke auf. Davor standen schon die Pyrolyseöfen für die Verkohlung - zwei kleine und ein großer Ofen (der große wird Kon-Tiki genannt).

Nach und nach kamen die Teilnehmerinnen (keine Herren dabei) mit ihrem Brennholz und besichtigten mit Interesse die Szene. Martina und Sim schichteten gekonnt das Holz in dem großen Kon-Tiki auf, so dass es wie gewünscht von oben nach unten abbrennen konnte.

Bei den kleinen Öfen halfen wir mit und füllten kleine Äste dicht an dicht in die Eisenröhren. Die Feuer brannten fast rauchlos vor sich hin, dabei wurde im Kon-Tiki von oben weiteres Holz nachgelegt.

Unterdessen wärmten wir uns mit heißen Suppen auf und notierten unsere Ideen auf Zetteln, für die weitere Projektplanung.

Das Abbrennen dauerte einige Stunden, es wurde dunkler und kälter. Aber jetzt konnte auch die Pflanzenkohle im Kon-Tiki endlich gelöscht und einige Proben davon abgefüllt und verteilt werden. Diese Kohle soll dann noch mit organischen Stoffen und Jauche gemischt werden und nach einiger Lagerzeit im Kompost als fruchtbare Terra Preta in unseren Gärten die Pflanzen düngen.

Wir werden noch weitere Brenntermine haben und es ist geplant, selbst kleine günstige Brennöfen zu bauen. Die ganze Aktion hat viel Spaß gemacht, es wurde viel gefragt, erklärt und gestaunt. das Interesse der ca. 15 Teilnehmerinnen war groß! So ist anzunehmen, dass die Terra Preta in Münster, auch durch diese engagierten Mitarbeiterinnen, eine positive Zukunft hat!

Marlies Terörde