Als Küstenkind mit münsterländischen Wurzeln, lebe ich – mit Unterbrechung – seit vielen Jahren in Münster. Das Weben hat mich als Handwerk schon lange fasziniert, inspiriert durch die Weberinnen und ihre Gewebe in der Benediktinerinnenabtei Kloster Burg Dinklage, machte ich eine Handweberlehre. Immer wieder zog mich die Liebe zu den Menschen, zu anderen Kulturen und Religionen – als Theologin und Geographin - hinaus in die Welt.

Auf meinen Reisen sammelte ich die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten dieses alten Handwerks, das in wohl jeder Tradition zu finden ist. Die Verbundenheit der Menschen untereinander ist immer wieder Antrieb, den Weg zueinander zu finden. Ich entdeckte Wert-schöpfung in besonderer Weise: die Einzigartigkeit jedes Webstückes ist verbunden mit der Einzigartigkeit des Menschen, der es geschaffen hat. 

Nach der Handweberlehre war mein Projekt „Faden und Gewebe – Kreativität und Selbsterfahrung“ der Start ins Berufsleben und die Möglichkeit beide Berufe miteinander zu verquicken. Nach vielen Jahren in leitender Funktion im Verwaltungsbereich einer großen Hilfsorganisation, belebe ich mit diesem Projekt neu meinen Traum …

Vor sechs Jahren zog ich aus Düsseldorf für mein Landschaftsökologie-Studium an der WWU nach Münster und habe hier über die Zeit meine zweite Heimat gefunden. Durch das Studium sowie über den Austausch mit vielen, inspirierenden Menschen konnte ich eine persönliche Verbindung zu Mutter Erde und meinen Mitmenschen herstellen. So liegt es mir sehr am Herzen, auch in anderen Menschen die Begeisterung für die wunderschöne Vielfalt unserer Natur zu wecken und sie für ein nachhaltiges Handeln mit ihr zu sensibilisieren. 

Nachdem ich als Landesjugendsprecherin im Jugendvorstand der Naturschutzjugend NRW zwei Jahre ehrenamtlich aktiv war, engagiere ich mich nun im Rahmen der UN-Konferenz zum Schutz der Biologischen Vielfalt als Mitglied der deutschen Jugenddelegation auf internationaler Ebene. Aus diesen Erfahrungen schöpfend leite ich seit 2020 das bürgerwissenschaftliche Projekt zum Monitoring moderner Agroforst-Ökosysteme in Kooperation mit dem Institut für Landschaftsökologie. – Im Rahmen dieses Stadtteilprojektes möchte ich mich nun auch in meiner Heimat dafür einsetzen, dass andere einen Zugang zu Mutter Erde und ihren Mitmenschen finden.

In einem Dorf im Westmünsterland bin ich aufgewachsen und durch meine große Verwandtschaft tief verwurzelt. Erde, Pflanzen, Blumen, das sind Themen, die mich immer begleitet haben, im Design-Studium, in meiner Arbeit als Kinderbuch-Illustratorin und Künstlerin, in den Schul- und Fachhochschulprojekten, die ich leite, und in meiner Freizeit, wenn ich die Farben- und Formenvielfalt der Natur bewundere oder male.